St.Leon-Rot August 1997

Auch in diesem Jahr wollten wir wieder eine Radtour unternehmen, aber dann stationär für einige Tage auf einem Campingplatz verweilen bevor wir wieder zurückfahren wollten. Als Ziel wählten wir einen Campingplatz an einem See in St.Leon-Rot aus. Die Entfernung betrug etwa 50 km und wir hatten die Wahl,
entweder an der B3 entlang über Bruchsal zu fahren oder über Karlsruhe durch den Hardtwald nach Graben-Neudorf und weiter nach St.Leon-Rot zu radeln. Da es sehr heiß war, beschlossen wir, die Route durch den Hardtwald zu nehmen. Wir starteten am 8.8. Da ich noch keinen Lowrider hatte, mußten wir das Gepäck etwas mehr verteilen: Laura, meine Tochter, (9 Jahre)  bekam zwei Schlafsäcke, Michael, mein Sohn (13 Jahre) bekam ein Zelt, eine Isomatte und die Fressalientasche.  Ich bekam zwei Isomatten, das zweite Zelt und einen Schlafsack. Abfahrt So bepackt fuhren wir los. Nach einer Rast im Karlsruher Schloßpark mußte Michael noch einmal zurück, weil er seine Sonnenbrille liegengelassen hatte. Vom Karlsruher Schloß aus gab es einen Radweg, der 18 km schnurgeradeaus in Richtung Norden führte. Teilweise ging es an einem kleinen Kanal entlang, teilweise aber einfach nur so durch den Hardtwald. Nach etwa 10 km begannen meine Kinder zu maulen, da der Weg doch ziemlich eintönig war. Aber wir hielten durch und erreichten das freie Feld, wo die Sonne sehr heiß auf uns herabbrannte.Unsere Mittagsrast machten wir am Bahnhof Graben-Neudorf, dort war es schattig und etwas luftig. Der weitere Weg führte wieder weitgehend geradeaus in Richtung Norden durch den Wald, wenigstens war dort Schatten.

Gegen 15:30 Uhr waren wir in St-Leon-Rot am Campingplatz. An der Rezeption stand ein Schild: "Zeltplatz belegt", aber nach einer kleinen Diskussion fand der Platzwart noch eine Stelle, wo wir unsere Zelte aufbauen konnten. Michael hatte tolle Ideen, wie wir die beiden Zelte mit einer gemeinsamen Plane überspannen konnten, in Verbindung mit einer Zeltstange hatten wir so ein schattiges Plätzchen vor unseren Zelten.

Wir wollten richtiges Lagerleben genießen, selbst Kochen und möglichst preiswert leben. Michael Für diesen Zweck hatten wir Fertiggerichte dabei, wie Rizibizi oder Knorr-Spaghetteria, die man mit Wasser in 5 Minuten kochen konnte. Dazu kochten wir noch jede Menge Früchtetee und hatten ein Instant-Orangensaftpulver von Milford dabei. In einem Supermarkt erstanden wir für wenig Geld Tassen und Teller aus stabilem Plastik, so das wir richtig gut essen konnten. Laura

Freitag und Samstag fuhr ich ins nächste Dorf und kaufte Getränke ein. Hierfür bewährte sich ein kleiner Faltrucksack, den wir bei dieser Fahrt erstmals ausprobierten, obwohl ich bei dem Gewicht der vollen Flaschen Bedenken hatte, ob er standhalten würde. Der Tragekomfort ist natürlich nicht besonders hoch, da so gut wie keine Polsterung vorhanden ist, aber im Notfall konnte man damit leben.
Der See, an dem der Campingplatz lag, war auch für normale Badegäste geöffnet, die am Wochenende in großen Scharen ans Wasser strömten. Wir verbrachten nur wenige Stunden am Vormittag am See bis die ersten Scharen sich die wenigen Grasplätze gegenseitig streitig machten und das Wasser in eine trübe Brühe verwandelten, dann dösten wir in der Siestazeit unter unserer Plane, kochten, tranken Tee und sahen den Wasserskiläufern zu, die an einer Seilbahn über einen anderen Teil des Sees gezogen wurden. Am Samstagabend fand das große Konzert von Michael Jackson auf dem Hockenheimring statt, der nicht weit entfernt war und wir konnten die Gespräche einiger junger Leute miterleben, die am Abend dorthin wollten und Fahrgemeinschaften ausmachten oder Taxis zum Campingplatz bestellten.

Eigentlich wollten wir drei Nächte auf dem Campingplatz verbringen und am vierten Tag mehr oder weniger denselben Weg wieder zurückfahren. Da für diesen Tag aber ein Hitzerekord vorhergesagt wurde, hatte meine Frau kurzerhand beschlossen, uns abzuholen.
Wir staunten also nicht schlecht, als wir von einem Rundgang zurückkamen und meine Frau es sich unter der Plane gemütlich gemacht hatte. Wir bauten also unsere Zelte ab und verluden alles im Auto. Alles in allem war der Campingplatz nicht sehr empfehlenswert: der Platzwart war unfreundlich, die Preise am Kiosk überhöht und der normale Badebetreib störte doch gewaltig. Den ganzen Tag liefen Scharen von Badegästen am Zeltplatz vorbei.

Für die Übernachtung bezahlten wir pro Tag etwa 30 DM (2 Zelte, 1 Erwachsener, 2 Kinder). Der Minimalpreis hätte 15 DM betragen (1 Person, 1 Zelt)

Fazit:

Die Idee mit der Plane war sehr gut, sie spendete Schatten und schützte am Abend etwas vor den Mücken. Nur für die Befestigung müssen wir noch eine geeignete Zeltstange besorgen. Eine größere Plane (3 x 3m) wäre auch besser, aber schwerer. Für die Einkaufsfahrt mit schweren Getränkeflaschen wäre ein stabiler Rucksack besser, da der Tragekomfort des Leichtgewichtsrucksacks nicht besonders groß ist. Diesen Rucksack kann man dann irgendwie am Gepäck befestigen und schon tagsüber die Vorräte für den Abend einkaufen.

Bei diesem Urlaub konnten wir auch zum ersten Mal unsere neue Faltschüssel ausprobieren, die sich bestens bewährt hat.