Gegen 15:30 Uhr waren wir in St-Leon-Rot am Campingplatz. An der Rezeption stand ein Schild: "Zeltplatz belegt", aber nach einer kleinen Diskussion fand der Platzwart noch eine Stelle, wo wir unsere Zelte aufbauen konnten. Michael hatte tolle Ideen, wie wir die beiden Zelte mit einer gemeinsamen Plane überspannen konnten, in Verbindung mit einer Zeltstange hatten wir so ein schattiges Plätzchen vor unseren Zelten.
Wir wollten richtiges Lagerleben genießen, selbst Kochen und möglichst
preiswert leben.
Für diesen Zweck hatten wir Fertiggerichte dabei,
wie Rizibizi oder Knorr-Spaghetteria, die man mit Wasser in 5 Minuten kochen
konnte. Dazu kochten wir noch jede Menge Früchtetee und hatten ein
Instant-Orangensaftpulver von Milford dabei. In einem Supermarkt erstanden
wir für wenig Geld Tassen und Teller aus stabilem Plastik, so das
wir richtig gut essen konnten.
Freitag und Samstag fuhr ich ins nächste Dorf und kaufte Getränke
ein. Hierfür bewährte sich ein kleiner Faltrucksack, den wir
bei dieser Fahrt erstmals ausprobierten, obwohl ich bei dem Gewicht der
vollen Flaschen Bedenken hatte, ob er standhalten würde. Der Tragekomfort
ist natürlich nicht besonders hoch, da so gut wie keine Polsterung
vorhanden ist, aber im Notfall konnte man damit leben.
Der See, an dem der Campingplatz lag, war auch für normale Badegäste
geöffnet, die am Wochenende in großen Scharen ans Wasser strömten.
Wir verbrachten nur wenige Stunden am Vormittag am See bis die ersten Scharen
sich die wenigen Grasplätze gegenseitig streitig machten und das Wasser
in eine trübe Brühe verwandelten, dann dösten wir in der
Siestazeit unter unserer Plane, kochten, tranken Tee und sahen den Wasserskiläufern
zu, die an einer Seilbahn über einen anderen Teil des Sees gezogen
wurden. Am Samstagabend fand das große Konzert von Michael Jackson
auf dem Hockenheimring statt, der nicht weit entfernt war und wir konnten
die Gespräche einiger junger Leute miterleben, die am Abend dorthin
wollten und Fahrgemeinschaften ausmachten oder Taxis zum Campingplatz bestellten.
Eigentlich wollten wir drei Nächte auf dem Campingplatz verbringen
und am vierten Tag mehr oder weniger denselben Weg wieder zurückfahren.
Da für diesen Tag aber ein Hitzerekord vorhergesagt wurde, hatte meine
Frau kurzerhand beschlossen, uns abzuholen.
Wir staunten also nicht schlecht, als wir von einem Rundgang zurückkamen
und meine Frau es sich unter der Plane gemütlich gemacht hatte. Wir
bauten also unsere Zelte ab und verluden alles im Auto. Alles in allem
war der Campingplatz nicht sehr empfehlenswert: der Platzwart war unfreundlich,
die Preise am Kiosk überhöht und der normale Badebetreib störte
doch gewaltig. Den ganzen Tag liefen Scharen von Badegästen am Zeltplatz
vorbei.
Für die Übernachtung bezahlten wir pro Tag etwa 30 DM (2 Zelte, 1 Erwachsener, 2 Kinder). Der Minimalpreis hätte 15 DM betragen (1 Person, 1 Zelt)
Bei diesem Urlaub konnten wir auch zum ersten Mal unsere neue Faltschüssel ausprobieren, die sich bestens bewährt hat.